Warum es keine Methode braucht

Katrin Dambach

Warum ich von Erziehungs- Methoden wegkommen wollte? 

Jeder Mensch ist anders. Welches Kind ist schon gleich? 

Somit ist eigentlich klar, dass nicht einfach eine Methode bei allen Kinder funktionieren kann. Es ist immer wieder von Neuem ein Ausprobieren! Keine Methode zu haben, bedeutet jedoch nicht laisser-faire! 

Ich finde, es gibt keinen praktischen Leitfaden, wie wir Beziehung zu unseren Mitmenschen gestalten müssen. 

 

Ich darf flexibel bleiben und nach Lösungen suchen.  

 

Die Kinder müssen sich selbst machen dürfen und es ist an uns, das auszuhalten. 

 

 

 Wenn man versucht, sich an eine bestimmte

„Methode“ zu halten, dann stellt man einen Prozess künstlich her. 

 

 

Im Laufe der Jahre und meiner beruflichen Erfahrung, lernte ich, je länger ich mit Kindern arbeite, umso mehr musste ich mich öffnen und alt bewährtes über Bord werfen. 

 

Fixiere ich mich zu sehr auf etwas, bin ich plötzlich gar nicht mehr bei mir selbst. In einer Konfliktsituation wird die Beziehung zum Kind objektiv. 

 

Ich möchte im Zusammensein der Kinder im Hier und Jetzt sein. Dies kann für uns Erwachsene herausfordernd sein. Kinder sind jedoch Meister darin! 

 

Erziehung ist ein unendlich breites Thema. Für mich bedeutet es auch, dass es verschiedene Wege und Möglichkeiten gibt. Ich darf also flexibel bleiben und nach Lösungen suchen. Und das ist schön! 

 

Ein Kind zu bekommen ist wie ein Blind Date. Das Blöde ist, wenn dir dein Kind nicht gefällt, wie es ist, kannst du nicht einfach aufstehen und gehen. Aber es kann wohl in jeder Familie Momente geben, wo das passieren kann. Es ist nicht immer alles super, das ist normal. Es geht darum, zu verstehen, dass man sich einen Menschen mit einer „fertigen Seele“ ins Leben holt. Es geht darum, mit ihm eine Beziehung zu gestalten, ihn kennenzulernen und als Reiseführer mit mehr Erfahrung durchs Leben zu begleiten. 

 


Ich finde es spannend zu ergründen, warum Kinder und auch wir Erwachsenen, uns nicht gerne an Methoden halten. Wie und warum wir unsere Beziehungen auf eine bestimmte Weise gestalten – diese Abläufe interessieren mich. Wenn man versucht, sich an eine bestimmte „Methode“ zu halten, dann stellt man einen Prozess künstlich her. Es haben sicher alle ihre Berechtigung, aber am Ende des Tages geht es immer darum, dem Menschen im Hier neu zu begegnen. Egal ob das der Partner ist, das Kind oder man selbst.

 

Entscheiden wir uns dafür, unser Kind als gleichberechtigten, vollwertigen Menschen wahrzunehmen, benötigen wir keine vorgefertigten Erziehungstipps, nach denen wir handeln können. Unsere Handlungen ergeben sich aus unserer Haltung. 

 

„Ja, aber wie?“ fragen mich dann Eltern. Und ich sage: Finde es selbst heraus! Mache Fehler und sieh, was funktioniert. Ich sage nur, dass es wichtig ist, innezuhalten, zu sich selbst auch mal „Stop“ zu sagen und zu reflektieren.

 

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